Donnerstag, 21. November 2024 - 12:04 Uhr

Das Burgfest

Rückblick auf das 21. Burgfest

am 1. und 2. September 2018 ging es wieder hoch her. Diesjähriges Thema: Anno 1333, Agnes von Askanien kommt von der Falkenjagd zurück.
von Andreas Schwieger
Wie schon in den vergangenen Jahren gab es auch beim 21. Burgfest in Apenburg, das am 01. und 02. September gefeiert wurde, wieder ein Thema aus dem Schwerpunktzeitraum 1300 – 1370. Dieser Zeitabschnitt war für die Altmark und Apenburg sehr turbulent. Die Askanier starben aus und die Wittelsbacher aus Bayern regierten, bis sie von Karl IV von Prag und Tangermünde abgelöst wurden. Alles war mit vielen Streitereien verbunden – Apenburg wurde in Brand gesteckt und innerhalb von acht Jahren an neuer Stelle wieder aufgebaut.

Im vergangenen Jahr waren erstmals die Falkner mit ihren Greifvögeln vom Landesverband Sachsen-Anhalt zu Gast. Spontan kurz nach dem Fest reifte die Idee, mit ihnen im künftigen Theaterstück eine Hauptrolle zu besetzen – mit lebenden Vögeln auf der Bühne!

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Die kleine in meinem Besitz befindliche Denarmünze aus dem Jahre 1334 – dem Sterbejahr der Agnes – trug ein übriges dazu bei, denn darauf abgebildet sitzt Agnes auf einem Pferd – auf ihrem linken Arm einen Falken tragend.
Diesen Denar habe ich als persönliches Geschenk zum Abschluß des Festes bei der Verabschiedung aller aufgetretenen Künstler dem Verband Deutscher Falkner – Landesverband Sachsen-Anhalt geschenkt!
Als Dank für die äußerst gelungene Mitwirkung bei diesem Fest.

Wieder waren Zauberer – Gaukler, Spielleute, Theater und vieles mehr zu erleben. Kinder, unser Schwerpunkt – nicht nur am Sonntag beim Kinderritterfest von 10.00 bis 13.00 Uhr mit anschließender Kindermodenschau.
Viele Mitmachstationen luden ein. Heerlager ließen uns in das Mittelalterleben vor 700 Jahren eintauchen. Der Sonnabend-Abend klang mit einer Feuershow aus, auch kulinarisch hatten wir wieder alle Register gezogen.


Rückblick auf

das 20. Burgfest zu Apenburg
am 2. und 3. September 2017
Thema ist die Bierziese (Steuer) bzw. der Aufstand gegen selbige im Jahre 1488.

Bier war das Getränk schlechthin, ein zu dieser Zeit noch recht dünnes wie preiswertes Gebräu. Vom Alkoholgehalt her hätte man es schon eimerweise genießen müssen um sich etwas in Heiterkeit zu steigern.  Keine Frage, ein solcher Massenbedarfsartikel der Lebens- und Genußmittelbranche weckte bei den Mächtigen Begehrlichkeiten. Allerdings weniger das Produkt selbst,  als viel mehr das Geld in Form einer neuen Steuer, das man freudig einzusacken gedachte. Die Bierziese war geboren. Es gelang dem Kurfürsten Johann durch harte Überzeugungsarbeit mit Bürgermeistern, Stadträten und Ständen einen Betrag von 12 Pfennig pro Tonne auszukungeln der sofort als Bierziese erhoben wurde.

Von nun an schäumte nicht nur das Bier!  Das schon damals in der Bevölkerung ausgeprägte Gefühl für Steuergerechtigkeit mobilisierte die Massen. Der Volkszorn brach sich seine Bahn. Es bildeten sich bewaffnete Haufen, das Stendaler Rathaus wurde gestürmt, vielerorts gerieten wilde Horden außer Rand und Band. Bürger zwangen die Obrigkeit die Steuer zurückzunehmen.

Der anscheinend völlig empathielose Johann schaute sich das Treiben nicht lange an. Als er seine Chance gekommen sah, rückte er mit einer gewaltigen Übermacht gegen die rebellierenden Städte vor, der Widerstand brach schnell zusammen. Die Bierziese wurde wieder eingeführt und großzüg von ehedem 12 auf 16 Pfennig pro Tonne erhöht.

Unter den Anführern des Aufstandes machte sich eine gewisse, von Johann angeordnete, Kopflosigkeit breit.

 

Rückblick 2016
Das mittelalterliche Burgfest naht!
Text ü
bernommen von Kai Zuber (Altmark-Zeitung)

Jetzt wird es wieder ernst: Jeden Donnerstag ab 19 Uhr probt die diesjährige Schauspielgruppe zum Burgfest-Event im alten Gemäuer. Bei Sauwetter treffen sich die Laienschauspieler in Andreas Rackwitz´  Scheune im Haus an der Purnitzbrücke.

Es gibt vor dem Hintergrund der Apenburg-Saga wieder ein neues Thema zum BurgfesGetränkt vom 3. bis 4. September: Dietrich II. von der Schulenburg wird 1365 Bischof von Brandenburg. Rings um dieses historische Ereignis feilte der Hobby-Historiker Günter Schröder an einem Drehbuch. Der geschichtliche Hintergrund dieses Ereignisses bietet genügend Zündstoff: Dietrich, im Jahre 1330 in Beetzendorf geboren, muss sich mit zahlreichen Mächtigen seiner Zeit herumschlagen. Unter anderem mit dem Wittelsbacher Herrscherhaus sowie Karl IV. und dessen Söhnen. Wieder ist geplant, dass Laienschauspieler aus Apenburg und Umgebung dieses historische Stück auf die Bühne bringen.

Was jetzt neu in Szene gesetzt wird, weicht nicht unerheblich ab von dem, was der alte Danneil mal aufgeschrieben hat. Drehbuchautor Günter Schröder hat da aber einen Kompromiss gefunden, um doch gesicherte Fakten in das Stück mit einzubauen. Im Vordergrund aber steht der Spaß.

Viele Schauspielkandidaten haben unlängst im Publikum gesessen, um sich vom Cyrano noch eine Finte abzuschauen.

Erwiesen ist die Tatsache, dass der Bischof unter den Mächtigen sich sehr verselbstständigte – sprich: seine Befugnisse überschritt und so von Kaiser Karl IV. verhaftet wurde. Er war auch sehr kriegerisch und teilte in den zahlreichen Scharmützeln selbst kräftig mit aus. Diese Tatsache zwingt uns, unser Bischofskostüm für Pastor Andreas Henke zu überdenken – etwas lockerer. Dabei hilft uns wieder die Kostümwerkstatt Tangermünde.  Weitere Burgfestthemen sind Ritterfest, Modenschau und Workshops für Kinder. Eine Bitte an alle Eltern wäre noch die Kleinen zum Kinderritterfest zu kostümieren.  Strahlende Augen werden es danken.

Ein Profi-Scherenschleifer kommt aus Thüringen und Besucher können mit ruhigem Gewissen ihre edlen Küchenklingen mitbringen. Sogar Keramikınesser kann der Experte bearbeiten. Ferner gibt es eine Handwerkerstraße, Künstler treten auf und es ist die schwebende Jungfrau von Zauberer Ewald Grunzke zu bewundern. Erstmals gibt es einen Kostümverleih vor Ort für kurzentschlossene Besucher.

Kulinarische Überraschungen sind wieder im Programm und ein Profi-Bogenschieß – Wettbewerb.  Es geht wieder um den Burgfest-Wanderpokal, den nun schon drei Sieger für fast ein Jahr mit nach Hause nehmen durften.
-Ende des Berichts der Altmark-Zeitung-

Weitere Informationen:
Viele Künstler konnten wir verpflichen – (Satolstelamanderfanz (Musik), ManiArena (Pantomime-Theater), E.Grunzke (Zauberer – die schwebende Jungfreau!), Narrateau (Gaukler-Jongleuer), Fortuna Eques (gespielte Erzählung), Carolinga und ihr Knecht (Kinderanimation – sucht die Prinzessin! und Gesang), Las Fuegas – zwei entzückende junge Damen werden nicht nur die Feuershow bestreiten, sonder auch eine atemberaubende Fakirshow zeigen. Das Altmärkische Lehensaufgebot sorgt wieder für rauhe Kerle und im Gegenzug werden Salzwedeler Mädels Tänze aufführen.

Eine Handwerkerstraße mit vielfältigen Ständen lädt unter dem Burgtum zum staunen, mitmachen und verkosten ein. Erstmals ist die Hanseatische Gesellschaft mit dabei die die Herstellung von Holzdachschindeln zeigt und deren Verlegung.

Bringt Omas Schmuck mit zur unverbindlichen Begutachtung ( keine Expertise und auch kein Aufkauf). Juwelier H. Dorendorf aus Haldensleben hat ein Ohr für neue Ideen (von mir). Die Klunker von Oma liegen schon lange in diversen Schachteln rum. Keiner trägt sie mehr und sie sind in der Regel auch nicht viel wert ( außer ideeller Wert). So kann man doch kostenlos vom Fachmann eine Aussage bekommen, ob der Stein echt ist oder nur Glas.

Bringen Sie Ihre edlen Küchenklingen wieder auf Vordermann. Mit einem gestandenen Werkzeugmacher aus Thüringen haben wir einen Scherenschleifer auf dem Markt, dem Sie getrost auch Ihre Damaszener-Messer anvertrauen können. Sogar Keramikmesser und natürlich jedes Taschenmesser macht Ihnen dieser Fachmann wieder scharf (gegen Obolus).

Erstmals haben wir es geschaft, die komplette Kostümwerkstatt Tangermünde zu unserem Fest einzuladen – daher gibt es einen Kostümverleih vor Ort. Männer werden an diversen Tränken abgeliefert und dann liebe Frauen – rein in´s VergnügenErstmals haben wir es geschaft, die komplette Kostümwerkstatt Tangermünde zu unserem Fest einzuladen – daher gibt es erstmals einen Kostümverleih

vor Ort. Männer werden an diversen Tränken abgeliefert und dann liebe Frauen – rein in´s Vergnügen!

Bei den  Apfelkönigen können Kinder selbst gepresten Apfelsaft verkosten.

Natürlich haben wir wieder auch einen Markt mit vielen Händlern und Trödel aus der Region und als der Ferne.

Vielfältige Versorger runden das kulinarische Angebot ab – aber Achtung! – 1365 gab es noch keine Pommes  – dafür wieder köstlichen  Pflaumenmus.

Das wir uns auf Grund der Mittelaltermode-Kleider  ein komfortables Toilettenhaus gebaut haben ( mit Hilfe von Leader Plus), hat sich inzwischen
herumgespprochen.

Wir bieten ein Familiefest, dass sich jeder leisten kann (5,- € Erwachsene, 2,- € Kinder bis 16 Jahre, Kinder unter Schwertmaß – freier Eintritt, Familienkarte 12,- €).

Es ist im Prinzip ein Kleinkunstfestival – mittelalterlich verpackt ( das schulden wir unserer Burg) – im Mittelpunkt stehen unsere Kinder – sie haben bekanntlich die schwächste Lobby – und wir wollen das schönen Mittelalter zeigen – also liebe Besucher – wagen Sie sich in die Mode á la 1365 – sehen und gesehen werden – wir vermitteln Lebendfreude pur!

Und wer macht das alles? – ca. 85 aktive unentgeltlich wirkende Helfer aus Apenburg und Umgebung ( bei ca. 800 Einwohner doch ein akzeptabler Schnitt!) stemmen das Fest!

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