Die Feldsteinkirche St. Stephan zu Böddenstedt

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Von Paul Meitz, Binde im Februar 1997
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Böddenstedter Feldsteinkirche bewahrte ihre schlichte Schönheit/ Fresken vor mehr als 30 Jahren freigelegt


Hofbilder sind heute im Daneil-Museum zu sehen



Böddenstedt. Das älteste erhaltene Gebäude im Salzwedeler Ortsteil Böddenstedt, der im Jahre 1112 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, ist die kleine spätgotische Feldsteinkirche mit ihrem separat stehenden hölzernen Glockenturm. Die damalige Größe dieses Ortes ist dabei nicht erwähnt.
Aus dem Jahre 1282 ist aber schon eine Wind-Wasser-Mühle bekannt.Sie wurde in diesem Jahr vom Markgraf Albrecht der Gewandschneidergilde der Altstadt Salzwedel geschenkt. Diese Schenkung gibt aber auch darüber Auskunft, daß die Dumme zu dieser Zeit bereits von Tylsen nach Salzwedel umgeleitet war.

Hallenhäuser sucht man heute vergebens

Im Jahre 1330 wird Böddenstedt erneut erwähnt. In diesem Jahr schenkt der Herzog Otto von Braunschweig das gesamte Dorf der Stadt Salzwedel und leitet damit eine bis in unsere Zeit andauernde enge Verbundenheit ein.

"Ein schlichter Holzstuhl  von 1766 gibt Aufschluß über den Stil der Sitzmöbel aus der damaligen Zeit".
Doch erst um 1800 erschienen erstmals genaue Einwohnerzahlen von Böddenstedt. Der Ort bestand zu dieser Zeit aus 113 Einwohnern u, 20 Feuerstellen, wie damals die Höfe und Häuser genannt wurden. Doch knapp 50 Jahre später war die Einwohnerzahl schon auf 178 angewachsen. Um diese Zeit war auch der Landschaftsmaler Hermann Schmidt dort tätig. Er schuf einige Dorf- und Hofansichten von Böddenstedt, die sich heute im Salzwedeler Danneilmuseum befinden. Die auf diesen Ansichten dargestellten niederdeutschen Hallenhäuser, die einst das gesamte Dorfbild prägten, sucht man aber heute in Böddenstedt vergebens. Sie sind längst dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen.

Holzdecke zeigt einmalige Motive

Erhalten geblieben ist aber die kleine Feldsteinkirche. Zwar hat der Zahn der Zeit auch an ihr seine Spuren hinterlassen, ihre Sehenswürdigkeit aber nicht schmälern können.
Da sind zum Beispiel die Fresken. Rund dreihundert Jahre schlummerten sie unter einer erhaltenden Kalkschicht. Seit über dreißig Jahren freigelegt, geben ihre zum Teil nur noch als Fragment erhaltenen Bilder so manches Rätsel auf. Oder der schlichte Holzstuhl mit der Jahreszahl 1766, der einen guten Rückblick auf die Sitzmöbel der damaligen Zeit gestatten.
Ein Blick zur Holzdecke zeigt eine wellenförmige Bemalung. Die Farben sind zwar schon stark verblaßt, lassen aber die Eigenart dieser, nur in Böddenstedt vorgefundenen, Motivwahl noch gut erkennen. (Leider seit der Innenraumsanierung 2002 nicht mehr sichtbar- A.S.)


An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.
Wenn Sie mit mir diese Meinung teilen, oder sich auch weiter traditionell dieses Bauwerk erschließen, so lassen Sie sich bitte in der Doppelwirkung einer kleinen Spende als Besucher zählen - Stichwort "Fresken". - per onlin-Banking. Aktuelles Projekt: Säuberung und Festigung der spätgotischen Malereien -Kosten: 12.920 Euro.

Konto des Fördervereins St. Stephan Böddenstedt : 30 000 147 55 Bankleitzahl: 810 555 55 Sparkasse Altmark-West
Vorsitzender des Fördervereins: Herwart Schulz, Wohrsberg 58, OT Böddenstedt, D-29410 Salzwedel
, Telefon: 03901-38552
Für Besucher aus dem Ausland, die mit dem Fördervereinsvorsitzenden telefonieren möchten: Bedenken Sie bitte immer den Zeitunterschied



Diese Seiten wurden von mir im Januar 2002/2008 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg

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Fotos vom Innenraum der Böddenstedter Feldsteinkirche, Die zwei historisch wertvollen Glocken
Förderverein St. Stephan Böddenstedt e.V.

 

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