Die Backsteinkirche von Brunau

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Von Paul Meitz, Binde im Januar 1999
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Ihre ungleichen Turmhelme verdankt die Brunauer Kirche zwei frommen Schwestern/Schnitzfiguren entstanden im 12. Jahrhundert



Der heilige Martin erinnert an das Gebot des Gebens


Brumau. Das Wahrzeichen Brunaus - der Kirchturm mit seinen zwei Helmen - grüßt weit in das umliegende Land. Ihre Kuriosität, die unterschiedlichen Formen und Größen, geben diesen beiden Helme aber erst aus der Nähe preis.
Beim Neubau im Jahre 1875 entstanden, berichtet die Legende über ihre Entstehung folgendes: Es war einmal ein Bischof, der hatte zwei fromme Töchter....so beginnt die erste, während die zweite von zwei Schwestern aus dem Geschlet von Alvensleben, dessen Stammsitz einst im benachbarten Plathe war.

Bis 1914 lag der Reiter auf dem Turmboden

In beiden Legenden kommen aber die Schwestern überein, die Brunauer Kirche neu zu errichten. Nur über die Form der Turmhelme können sie sich dabei nicht einigen. So läßt schließlich die ältere den etwas größeren runden Helm errichten, während sich die jüngere für den kleinen achteckigen Aufbau entscheidet. Ob sie wusten, daß sie mit dieser Entscheidung ein einmaliges Bauwerk schufen, ist nicht überliefert.
Geweiht wurde die Brunauer Kirche einst dem heiligen Martin von Tours. Als Reiter hoch zu Roß ist er seit 1914 auch wieder in der Kirche zu bewundern. In deer zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Schnitzfigur entstanden, verbrachte er zwischenzeitlich Jahrhunderte vergessen und verstaubt auf dem Turmboden. Das Datum auf dem neuen Sockel "Im Kriegsjahr 1914" bibt genaue Auskunft über seine Rückkehr ins Blickfeld der Kirchgänger.
Die Inschrift auf dem Sockel:"Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan", dem Matthäus-Evangelium entnommen, erinnert dagegen an die Legende des heiligen Martin. Ein Mann des Gebens, der sogar noch seinen Mantel mit einem Bettler teilte. "Geben ist seliger als nehmen", war dabei stets sein Leitspruch
14 Heilige schmücken die schlichte Empore Das Dach des Kirchenschiffes wird von sehenswerten Dachreitern getragen. Einer recht eigenwilligen Konstruktion, die die Planung einer flach eingezogenen Decke vermuten läßt
Die Füllungen der ansonst schlichten Empore sind mit den Porträts von 14 heiligen Frauen und Männern verziert. Sehenswert sind auch die drei mit einer guten Glasmalerei versehenen Fenster in der Apsis.


An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.


Diese Seiten wurden von mir im Januar 2002 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg

Hier geht es weiter zum Rundgang um die Kirche    



Fotos vom Innenraum der Bunauer Kirche (noch nicht fertig)

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