Die Feldsteinkirche von Einwinkel

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Von Paul Meitz, Binde im Juli 1999
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Einwinkler Gutsherren veränderten ihre Kirche nicht


Fachwerkturm mit Laterne erst im Jahre 1721 aufgesetzt



Einwinkel. Als der Einwinkel unter seinem damaligen Namen Niwinkel (Neuwinkel) im Jahre 1238 in einer Resignationsurkunde des Grafen Siegfried von Altenhausen-Osterburg erstmals erwähnt wurde, war seine Feldsteinkirche schon fast 100 Jahre alt. Nach einem einfachen rechteckigen Grundriß ohne Turm errichtet, diente das Gotteshaus über Jahrhunderte als Gutskirche.
Bis 1602 war die Familie von Einwinkel, die Namensgeber des noch heute gültigen Ortsnamens, Besitzer des Rittergutes. Danach wechselten die Namen der Besitzer recht häufig. Wie zum Beispiel im Jahre 1620 und 1622 als Jürgen von Restorff und Ernst von Eichstedt als Besitzer vermerkt sind. Bleibende Veränderungen an der Kirche geschahen unter den zahlreichen Besitzern jedoch nicht.

Bronzeglocke blieb im 1. Weltkrieg verschont

Erst als derer von Bismark Besitzer des Rittergutes wurden und es bis 1818 blieben, traten im Jahre 1721 die umfangreichen Veränderungen ein. Ein Fachwerkturm, mit einer hübschen achteckigen Laterne als Haube, wurde über den Westgiebel gesetzt. Gleichzeitig vergrößerte man die bis dahin kleinen Wehrfenster. Zur gleichen Zeit wurde auch das rundbogige Portal von der Nordseite des Schiffes in den Westgiebel verlegt.
Auch der Innenraum der Kirche wurde neu gestaltet, worauf noch heute die Jahreszahl 1721 an der hölzernen Kanzel hinweist. Anno 1778 bekam die Kirche ihre Bronzeglocke. Sie wurde aus unbekannten Gründen nicht wie viele andere im 1. Weltkrieg eingeschmolzen und befindet sich deshalb auch noch heute an ihrem eichenen Glockenstuhl.

Rankenmuster ziert Decke und Kanzel

Decke, Kanzel und Fensterleibungen sind mit einem im 18. und 19. Jahrhundert üblichen Rankenmuster verziert. In den Bogen der Fensterleibungen entdeckt man außerdem noch die Brustbilder der vier Evanelisten. Diese gesamte Ausmalung entstand aber erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Ob es sich bei den Arbeiten um die Restauration einer früheren Ausmalung handelt, ist allerdingst nicht überliefert.


An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.


Diese Seiten wurden von mir im Juni 2008 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg

Hier sehen Sie zwei Ansichten von der Kirche


Fotos vom Innenraum der Einwinkler Feldsteinkirche (noch nicht fertig)

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