Die Henninger Feldsteinkirche bietet sehenswerten Schnitzaltar /Ahnentafel
erinnert an die Familie von dem Knesebeck
Henningen. Die großen Stützpfeiler am Turm der Henninger Feldsteinkirche
geben dem Bauwerk etwas Gebrechliches. Unterstützt von den großen
Fensteröffnungen des Schiffes verblaßt dadurch das Bild ihrer einstigen
Bestimmung als Wehrkirche. Es steht aber zweifelsfrei fest, daß auch sie
einmal zum Schutz der Dorfbewohner errichtet wurde.
Jahrhundertelang stand diese Kirche unter der Schutzherrschaft derer von dem
Knesebeck. Heute erinnert nur noch eine lange Ahnentafel an der im Jahre 1631
errichteten Empore an dieses einst mächtige Geschlecht.
Sehenswert ist der Ende des 15. Jahrhunderts entstandene Schnitzhaltar. Im
Schrein als zentrale Figur eine der vielen Varianten der Mondsichelmadonna,
flankiert von je zwei Reliefs. Drei davon zeigen Szenen aus dem Leben Marias,
während das vierte das Martyrium des heiligen Laurentius zeigt. In den
Flügeln entdeckt man die zwölf Apostel in zwei Reihen übereinander.
Zur Zeit sind davon aber nur sechs auf ihren Platz, während sich die restlichen
beim Restaurator befinden.
An der Wand des Kirchenschiffes steht die überlebensgroße Figur eines
Heiligen. Anfang des 15. Jahrhunderts entstanden, soll sie den heiligen Laurentius
darstellen. Lorenz Laurentius, Diakon des Papstes Sixtus II, starb als Märtyrer
im Jahre 258 in Rom während der Christenverfolgung unter Kaiser Valerianus.
Nach einer im 4. Jahrhundert erschienenen Legende soll er auf einem Rost verbrannt
wurden sein. Papst Sixtus II kam ebenfalls im Jahre 258 während der Verfolgung
um. Das Wie ist aber, im Gegensatz zu Laurentius, nicht überliefert.
Ein Blick zur Kirchendecke macht auf deren Ausmalung aufmerksam. Während aber die Chordecke mit einer bunten Schablonenmalerei versehen ist, entdeckt man unter der anders gestalteten Decke des Kirchenschiffes den Liedtext: "Eine feste Burg ist unser Gott." Es handelt sich hierbei um das Lied, das Martin Luther im Jahre 1529 schrieb und auch vertonte. Zwälf Jahre nach Beginn der Reformation, die durch Luthers Thesenanschlag an die Schloßkirche zu Wittenberg am 31. Oktober 1517 eingeleitet wurde. Dieses Lutherlied liefert den Beweis, daß die Ausmalung der Decke des Kirchenschiffes noch während der Reformation oder in den Jahren danach geschah. Warum, das wird ein Rätsel bleiben. Läutete doch die Reformation die Zeit ein, in der aller Schmuck aus den Kirchen entfernt wurde, da er in den Augen der Reformer vom rechten Glauben ablenkte.