Die Feldsteinkirche von Kerkau

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Von Paul Meitz, Binde im Mai 1997
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Alte Kerkauer Kirche fiel dem Dreißigjährigen Krieg zum Opfer/Das Jahr 1644 gild als Geburtsstunden des neuen Gotteshauses


Gegen alle Widerstände: 1911 den Kirchturm erbaut



Kerkau. Als im Jahre 1626 durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges auch das Dorf Kerkau nebst seiner Kirche zerstört wurde, flohen die überlebenden Bewohner in die angrenzenden Sümpfe und Wälder. Erst fünf Jahre später trauten sich die ersten wieder zurück und begannen mit dem Aufbau des zerstörten Dorfes.
Doch erst im März 1644 entschlossen sie sich, wohl unter dem Einfluß ihres damaligen Pfarrers Lazarus Hübner, auch die zerstörte Kirche wieder zu errichten. Damit war zwar der Wille geweckt, doch es fehlten den verarmten Kerkauern an den dafür nötigen Mitteln. Daß das Jahr 1644 trotzdem zum Geburtsjahr der neuen Kirche wurde, lag in erster Linie am Glauben der Menschen.
Durch den anhaltenden Krieg selbst nicht mehr mit Reichtümern gesegnet, kamen überall Spenden. Nicht nur die Kirchenkassen der umliegenden Gemeinden, sondern auch viele Einzelpersonen waren daran beteiligt. So konnte um Martini schon die erste Kirchenrechnung erstellt werden. Ob die Kirche auch schon einen richtigen Turm besaß, ist urkundlich nicht belegt.

Kerkauer "Dickschädel"

Ab Frühjahr 1733 wußten die Kerkauer aber endlich, was ihnen die Stunde schlägt. Für den stattlichen Preis von 60 Talern hatte man die erste Turmuhr angeschafft.
1805 mußten wiederum 208 Taler für die Erneuerung eines aus Dachreitern bestehenden Turmes ausgegeben werden. Doch der Wunsch nach einem richtigen großen Turm war immer noch nicht erfüllt.
Ausgelöst durch eine Trotzreaktion der Altmärker Dickschädel war es dann im Jahre 1911 endlich soweit. Vorangegangen war die Ablehnung eines Zuschußantrages für den Turmbau, dessen begründung auch aus unserer Zeit stammen könnte. Sie lautete: "Ein Turm ist zwar eine Zierde einer jeden Kirche, für den Ablauf des Kirchenbetriebes aber nicht erforderlich. Mittel für den Bau können deshalb auch nicht bewilligt werden".
In der Pfingstwoche des Jahres 1911 wurden trotzdem die Dachreiter des alten Turmes abgenommen. Danach wurde nach den Plänen des Architekten Schütze aus Magdeburg der noch heute vorhandene neue Turm errichtet. Zum Reformationsfest läuteten zum ersten Mal die beiden Glocken. Die alte, aus der katholischen Zeit stammende, und die neue, die vom Kirchenältesten Ludwig Holze und seiner Frau Elisabeth gestiftet worden war.
Ein Jahr später schlug dann auch die neue Turmuhr mit ihren vier Ziffernblätter zum ersten Mal. Ein Geschenk des Vorsitzenden der Baukommission, Heinrich Schartau, das noch heute den Kerkauern stetz die richtige Zeit zeigt.


An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.
Wenn Sie mit mir diese Meinung teilen, oder sich auch weiter traditionell dieses Bauwerk erschließen, so lassen Sie sich bitte in der Doppelwirkung einer kleinen Spende als Besucher zählen.

Dieses können Sie tun - in einer Form, wie es nur das Internet bietet - mit Internet-Banking. An Stelle eines Software-Zählers, auf den ich hier bewußt verzichtet habe, zahlen Sie bitte symbolisch Einen Euro auf das Konto der evangelischen Kirchengemeinde zu Kerkau ein.
Kontonummer: 40........ BLZ:81055555 Sparkasse Altmark West.
Wichtig ! - Geben Sie bitte im Betreff das Stichwort "Internet-Kerkau" an.
Vielen Dank

Diese Seiten wurden von mir im Juli 2002 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg


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