Die Feldsteinkirche von Klein Gartz
Von Paul Meitz, Binde im April 1998
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Verschiedene Epochen spiegeln sich in der Klein Gartzer Feldsteinkirche/Geschnitzter Kanzelaltar vor zehn Jahren renoviert
Vergessener Taufengel schwebt wieder unter der Decke
Klein Gartz. Als die Gemeinde Klein Gartz im Jahre 1255 erstmals unter ihrem damaligen Namen
"Gardeß" urkundlich erwähnt wurde, war der Bau ihrer zweiteiligen Feldsteinkirche
gerade beendet.
Wann der Ort gegründet wurde, ist aber nicht überliefert. Seine verschiedenen Namen "Gardiß",
"Gardz", "Gardisse" und Gatze sowie die einst wendischen Dörfer in unmittelbarer Nähe aber lassen
den Schluß zu, daß auch Klein Gartz wendischen Ursprungs ist.
Die Kirche, die mit ihren behauenen Feldsteinen auf die Bauphase des 13. Jahrhunderts hinweist,
wurde in Ihrem Äußeren mehrfach verändert. Ursprünglich nur aus Schiff und Chor bestehend, bekam
sie erst im 18. Jahrhundert ihren heutigen quadratischen Turm vorgesetzt. Sein Fachwerkaufsatz
mit seinem spitzen Helm entstand sogar erst im 19. Jahrhundert. Wie sein Vorgänger aussah, wurde
nicht überliefert.
Aufang des 18. Jahrhunderts war auch die Gartzer Feldsteinkirche umpfangreichen Veränderungen
unterworfen. Die kleinen Wehrfenster wurden entfernt und durch größere ersetzt. Die
Backsteineinfassungen der Fensternischen machen diesen Umbau noch heute deutlich.
Hölzerner Kanzelaltar mit Durchgängen
Auch das Kircheninnere wurde in dieser Zeit neu gestaltet. Der hölzerne Kanzelaltar mit seinen
seitlichen Durchgängen entstand. Er erstreckt sich über die ganze Stirnseite des Chores. Sein
reichgeschnitzter Kanzelkorb, mit Biebelsprüchen versehen, wird von korithischen Säulen flankiert.
Darunter befindet sich ein Gemälde des Abendmals eines unbekannten Künstlers.
Vor zehn Jahren wurde der Innenraum renoviert
Vor genau zehn Jahren wurde das Kircheninnere umpfangreich renoviert. Mit seinen gut abgestimmten
Farben präsentiert es sich seither den Besuchern.
Nur der hölzerne Taufengel, der ebenfalls in frischen Farben von der Decke des Chores schwebt,
hat seine eigene Geschichte. Bei Aufräumarbeiten im Kirchturm wurde er im Jahr 1985 rein
zufällig entdeckt. Verstaubt und stark beschädigt, glich er mehr einem Häufchen Holzmehl als
einem Engel.
Woher die Figur stammt, wußte keiner. An einem Taufengel in der Kirche konnte
sich niemand aus der Kirchengemeinde mehr erinnern. Trotzdem entschloß man sich
zu seiner Restauration und fand auch einen Fachmann, der ihn im heutigen Glanz
neu erstrahlen ließ.
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zuständige Pastorin: Henriette Schulz, Tel.: 03901-471159, Dorfstr. 16,
29416 Groß Chüden
An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer
Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer
enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den
nachfolgenden Generationen erhalten bleiben.
Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine
Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung
bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben.
Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten
praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.
Wenn Sie mit mir diese Meinung teilen, oder sich auch weiter traditionell dieses Bauwerk
erschließen, so lassen Sie sich bitte in der Doppelwirkung einer kleinen Spende als Besucher
zählen.
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An Stelle eines Software-Zählers, auf den ich hier bewußt verzichtet
habe, zahlen Sie bitte symbolisch Einen Euro
auf das Konto der evangelischen Kirchengemeinde zu Klein Gartz ein.
Kontonummer: 40........ BLZ:81055555 Sparkasse Altmark West.
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Vielen Dank
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mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten
Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas
Schwieger, Apenburg