Die Feldsteikirche von Kuhfelde

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Von Paul Meitz, Binde im Oktober 1999
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Kuhfelde war einst Missionsstützpunkt zur ChristianisierungKirche


Erst Bischofssitz, dann Kloster Dambeck unterstellt


Kuhfelde. Als Karl der Große um das Jahr 780 die kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Sachsen für beendet hielt, gründete er zwei Missionszentren, denen die Christianisierung der Altmark übertragen wurde.In Seligenstadt und Kuhfelde sollen sich diese Stützpunkte befunden haben. Im 782 verkündeten "Erlass für die sächsischen Gebiete" wurde für Vergehen gegen Kirchenräume, sowie Priester und deren Amtshandlungen, mit der Todesstrafe gedroht. Seligenstadt und Kuhfelde lagen zwar günstig an wichtigen Wegkreuzungen, waren aber den immer wieder ausbrechenden Aufständen der Sachsen schutzlos ausgeliefert.
Der Missionsstützpunkt Kuhfelde soll sogar der Sitz eines Bischofs gewesen sein, der aber schon im Jahre 786 nach Verden übersiedelte. Die Anteile an der Altmark behielt aber auch das Bistum Verden. Die Sächsische Weltchronik, zwar erst in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts verfasst, gibt darüber Auskunft.
Für den urkundlich nicht belegten Bischofssitz in Kuhfelde spricht aber, dass sich zur Zeit des Feldsteinkirchenbaues, Anfang des 13. Jahrhunderts, hier ein Archidiakonat befand. Ein Archidiakon war in der alten und frühmittelalterlichen Kirche der erste Gehilfe und Vertreter des Bischofs in der Armenpflege, Vermögensverwaltung und Gerichtbarkeit. Später Vorsteher eines Kirchensprengels des Archidiakonats.
Die stattlich dreigeteilte Feldsteinkirche, bestehend aus einem mächtigen, quereckigen Turm, einem langgestreckten Schiff und einem in gleicher Breite eingezogenen Chor, ist heute der letzte Zeuge eines einst mächtigen Kuhfelder Archidiakonats.
Im Dunkeln bleibt, warum nach 1365 für Kuhfelde kein Archidiakon mehr gewählt wurde. Im Jahre 1491 wird zwar noch einmal ein Prister erwähnt. Doch nach der Reformation war der Ort Kuhfelde schließlich sogar dem nahen Kloster Dambeck unterstellt.
Der große Umbau Ende des 19. Jahrhunderts veränderte das äußere und innere Bild der Kirche. Die großen Fensteröffnungen entstanden. Auch der Chorraum im Innern wurde neu gestaltet. Vier Passionsreliefs und mehrere Schnitzfiguren erinnern heute noch an einen früheren spätgotischen Schnitzaltar, der dem Umbau oder dem Zahn der Zeit zum Opfer fiel.
Die Ostwand des Kirchenschiffes, die durch einen großen Triumphbogen den Blick auf Chorraum und Altar freigibt, ist mit Gemälden mit Themen aus dem Neuen Testament reich verziert. Auch die Zeltdachdecke des Kirchenschiffes weißt vielerlei Verzierungen auf. Nur die massive, spätromanische Kalksteintaufe mit halbkugeliger Kuppe erinnert noch an die Zeit des 13. Jahrhunderts, als im Jahre 1223 der Bischof Iso von Verden die Kirche nach ihrer Fertigstellung weihte.

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An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.


Diese Seiten wurden von mir im Mai 2002 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg

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Innenansichten von der Kuhfelder Kirche - mit freundlicher Unterstützung durch eine Turm-Fee
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