Leppiner Wehrkirche entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts
/ Gotischer Backsteinturm ist 400 Jahre jünger
Leppin. Der Ortsname Leppin erinnert noch an die alte slavische Stammesherrschaft
Lipani, die erstmals 956 urkundlich genannt wurde.Ob zur damaligen
Zeit an der Stelle des heutigen Ortes schon eine Siedlung bestand, ist nicht
überliefert.
Bekannt ist dagegen der Baubeginn der Feldsteinkirche. Die gradlinige Anordnung
ihrer Steine weist auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts hin. Daß
es sich bei diesem Bau um eine der alten Wehrkirchen handelt, verdeutlicht der
heute zugemauerte Turmeinstieg, der in der Höhe des Kirchendaches noch
deutlich zu erkennen ist.
Die Eingänge zum Kirchenschiff und zum Chorraum sind jüngeren Datums.
Sie dürften erst, wie auch der stattliche Turm in Backsteingotik, in der
zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden sein. Eine Zeit, in welcher
Kurfürst Friedrich Wilhelm durch das Ansiedeln von protestantischen Flüchtlingen
und Hugenotten der durch den dreißigjährigen Krieg entvölkerten
Altmark neue Impulse gab.
Aus der darauf folgenden Epoche, genau aus dem Jahr 1713, stammt die noch heute
erhaltene Gestaltung des Kirchenraumes.
Der Jahrhunderte währende Marienkult war durch die Reformation aus den
Kirchen verbannt worden. So ziert auch in der Leppiner Kirche ein großes
Gemälde mit dem Motiv "Der Gekreuzigte" den Altar. Bilder aus
dem Leben Jesu reihen sich entlang der Empore. Eine Bilderbibel im Zeitraffer,
die in schlichten, aber eindruckvollen Motiven das Leben Jesu von der Geburt
bis zur Auferstehung zeigt. In einer Zeit, in der ein Teil der ländlichen
Bevölkerung noch nicht lesen konnte, der richtige Weg, das Evangelium anschaulich
zu erklären.
Die Kanzel aus dem Jahr 1713 ist voller biblischer Motive. Neben den Evangelisten
Matthäus, Marcus, Lucas und Johannes enthält sie auch ein Bild mit
dem Propheten Elias. Ein nicht auf den ersten Blick zu deutendes Motiv. Nach
der Bibel zog sich der Prophet Elias auf Anraten Gottes in die Einöde zurück.
Raben versorgten Ihn da mit Brot und Fleisch. Da der Künstler, der das
Bild schuf, aber Raben, die zu seinerZeit Galgenvögel waren, für unrein
hielt, ersetzte er sie kurzerhand durch einen Adler. Nicht ahnend, daß
er dadurch nicht nur die geschichtliche Überlieferung verfälschte,
sondern späteren Generationen auch die Zuordnung seiner Bilder deutlich
erschwerte.