Mechauer Kirche wurde auf Zuwachs gebaut
Mechau. Nur der alte Feldsteinturm erinnert noch heute an die im 14. Jahrhundert
erbaute spätromanische Mechauer Wehrkirche. Der Zahn der Zeit hatte die
Substanz des Kirchenschiffes so sehr geschwächt, dass Ende des 19. Jahrhunderts
ein Neubau erforderlich wurde.
Im zur damaligen Zeit üblichen neugotischen Stil entstand so ein Bauwerk,
das noch heute zu den eindrucksvollsten altmärkischen Dorfkirchen zählt.
Für die knapp 300 Einwohner zählende Gemeinde, in ihrer Größenordnung
eine Kirche auf Zuwachs.
Ob Planung und Ausführung noch durch das Wirken von Pastor Friedrich Hübener
beeinflußt wurden, ist nicht überliefert. Dieser Geistliche, in den
Jahren 1838 bis 1854 in der Gemeinde tätig, hatte den göttlichen Auftrag
an Adam und Eva:"Seid fruchtbar und füllet die Kirche" abgewandelt,
und mit seiner Frau siebzehn Kinder gezeugt, Elf davon wurden während seiner
16 - jährigen Tätigkeit in Mechau gebohren. Zum Vorbild nahmen sich
die Dorfbewohner ihren Pastor aber nicht, denn die Einwohnerzahlen stagnierten
auch weiterhin.
Zu ihrer Kirche hatten die Dorfbewohner von Mechau aber stets ein gutes Verhältnis.
Es spiegelt sich schon darin wider, dass bei ihnen in rund 400 Jahren nur 18
Geistliche predigten, während andere Gemeinden im gleichen Zeitraum bis
zu 40 Pfarrer sahen.
Auch in der Ausschmückung der neuerbauten Kirche fand dieses Verhältnis
seinen Niederschlag. So wurde das Balkenwerk reich verziert und die großen
Fenster mit aufwendiger Glasmaleei versehen.
Besonders sehenswert in der Mechauer Kirche sind aber die geschnitzten Apostelreliefs,
die die Füllung der Kanzel schmücken. Ein Blickfang für jeden
Besucher.