Beschreibung des Altars durch Dr. W. Stapel - so wie er ihn 1913 vorgefunden hat:
Der Schrein wird auf dem Kirchenboden aufbewahrt.Höhe 112,5 cm. Breite
des Schreins 80 cm. Breite der Flügel 39 und 40 cm.
Der Schrein ist in drei Felder längsgeteilt. Im mittleren Feld die Madonna,
gekrönt. Sie lächelt freundlich.Das Gesicht pausbäckig mit hoher,
runder Stirn und schmaler zierlicher Nase. Starke gotische Körperverbiegung.
Das Kind dickköpfig mit wulstigem Haar, hebt strampeld
das linke Bein und patscht mit der linken Hand darauf. In der Rechten hält
es eine Frucht. Die Seitenfelder sind quergeteilt. Links oben die hl. Katharina
mit zerbrochenem Rad in der Linken, unten Magdalena.
Rechts oben fehlt die Figur (wohl Margaretha), unten Barbara.(jetzt
Rechts oben *)
Die Flügel sind ebenfalls quergeteilt. Linker Flügel: Oben zwei
Apostel, der links mit Buch in der Linken, der rchts mit Buchbeutel.(jetzt
vertauscht * ) Im unteren Felde ebenfalls zwei Apostel, davon der rechts
ein Buch trägt.(jetzt nur noch der Buchträger * )Rechter
Flügel: Oben zwei Apostel, Bücher in der Rechten. Unten steht bereits
lose, nur noch ein Apostel mit Buch.
Ornament: Das Mittelfeld und alle anderen Felder sind oben ausgefüllt von
Kielbögen und Krabben. Darüber spitzbogiges
Gitterwerk, darunter Maßwerk. Die unteren Felder werden abgeschlossen
durch Rundbögen mit Maßwerk. Unten in den unteren Feldern Ornamentstreifen
mit Fischblasenmuster gefüllt.
Die Flügel waren auf den Außenseiten bemalt mit der Verkündigung.
Auf dem linken Flügel die Maddonna, auf dem rechten Gabriel. Beide in großen
Formen. Die roten Umrißlinien sind in der Dämmerung noch zu erkennen.
Die Bemalung der Figuren ist sehr schadhaft geworden. Der Mantel der Madonna
war außen golden, innen rot.
Die Falten laufen im ganzen parallel, sie biegen unten
weich um. Die Haare sind duch parallele Streifen bezeichnet. Die Nasen der
Frauen spitz mit sehr eingebogenem Rücken. Auch die Nasen der Männer
sind zwischen den Augen tief eingezogen.
* Beim Figurendiebstahl vor ca. 30 Jahren fehlte also schon die Figur der Margaretha.
Dann, nach 12 Jahren gab der Dieb alle Figuren bis auf einen
Apostel zurück. Es fehlen
also zwei Figuren. Im Leitartikel von Paul Meitz schlich sich dieser Fehler
duch mündliche Überlieferungen ein.
Siehe auch unter "Steckbrief
".
* Anmerkungen - Andreas Schwieger
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