Die Feldsteinkirche zu Schernikau
Von Paul Meitz, Binde im Januar 1998
(zur Vergrößerung die Bilder bitte anklicken)
Hinter uralten Eichen und einer Friedhofsmauer versteckt/Schernikauer Feldsteinkirche
kann viel erzählen :
Über ihren Mühlstein hüllt sie sich aber in Schweigen
Schernikau. Hinter uralten Eichen und einer noch älteren Friedhofsmauer verborgen,
entzieht sich die Schernikauer Feldsteinkirche
den Blicken vieler Durchreisender. Wer sie aber doch entdeckt und sich Zeit für
eine genaue Betrachtung nimmt, wird nicht enttäuscht. Gerade alte Gemäuer
stecken ja bekanntlich voller Rätsel
Die waagerechte Anordnung ihrer behauenen Feldsteine läßt den Baubeginn
Anfang des 13. Jahrhunderts schließen. Ein mächtiger Turm, an den sich
das kleine Kirchenschiff wie schutzsuchend schmiegt, weis auf den einst wehrhaften
Charakter dieser Kirche hin.
Veränderungen im Mauerwerk erzählen wiederum von ihrem bewegten Leben.
So läßt zum Beispiel der Ziegelbruch in den sonst mit kleinen Feldsteinen
gefüllten Mörtelfugen und das recht unsaubere Einfügen der großen
Feldsteine in der Giebelwand des Kirchenschiffes erkennen, daß diese Wand
einmal in aller Eile neu errichtet wurde.
Wann es geschah, ob in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges oder
schon viele Jahrzehnte davor, ist aber heute nicht mehr zu ermitteln.
Kopfzerbrechen bereitet jedem Betrachter auch ein kreisrunder Stein
von knapp 40 Zentimeter Durchmesser, mit einem Loch in seiner Mitte. Handelt es
sich hierbei um den unteren Stein einer Handmühle, wie sie in der Entstehungszeit
der Kirche üblich waren, oder ist es nur eine Laune der Natur ? Ein Rätsel,
dessen Lösung noch nicht gefunden wurde.
Rankenmuster stammt aus der Renaissance
Ende des 17. Jahrhunderts veränderte sich das äußere Bild der
Kirche. Die für eine Wehrkirche typischen kleinen Fenster, jetzt nicht mehr
benötigt, wurden durch rgößere ersetzt. Im Zuge dieses Umbaues
wurde auch das Kircheninnere neu gestaltet. Ein Kanzelaltar, der nicht durch künstlerische
Schönheit, dafür aber durch solide Jahrhunderte überdauernde Handwerksarbeit
besticht.
Kirchengestühl und Empore sind in gleicher Bauweise. Alles schlicht und einfach
im Stil der damaligen Zeit. Währen da nicht die Ornamente, die sich in den
Fensternischen, an Kirchengestühl und Empore und sogar am Kanzelaltar befinden.
Lauter Rankenmuster aus der Zeit der Renaissance.
An antiken Vorlagen anknüpfend, entstand schon im 15. Jahrhundert der Ornamentstich.
Eine von Künstlern geschaffene graphische Darstellung von Ornamentformen,
als Arbeitsgrundlage für Baumeister, Kusthandwerker und Bildhauer gedacht.
Dieser Ornamentstich ist auch die Erklärung dafür, daß das Rankenmuster
aus der Schernikauer Kirche auch heute noch in anderen Altmarkkirchen anzutreffen
ist.Die dabei festzustellenden kleinen Abweichungen rühren daher, daß
es sich beim Ornamentstich nicht um eine Schablone, sondern nur um eine Arbeitsvorlage
handelte. Der freizügigen Auslegung waren damit Tür und Tor geöffnet.
Kirchenführungen bitte anmelden bei:
An dieser Stelle möchte ich alle Besucher
dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal
sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch
unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen
erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter
Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich
mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise
unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen,
wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es
noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.
Wenn Sie mit mir diese Meinung teilen, oder sich auch weiter traditionell dieses
Bauwerk erschließen, so lassen Sie sich bitte in der Doppelwirkung einer
kleinen Spende als Besucher zählen.
Dieses können Sie tun - in einer Form, wie es nur das Internet bietet -
mit Internet-Banking. An Stelle eines Software-Zählers, auf den ich hier
bewußt verzichtet habe, zahlen Sie bitte symbolisch Einen
Euro auf das Konto der evangelischen Kirchengemeinde zu Schernikau ein.
Kontonummer: 40........ BLZ:81055555 Sparkasse Altmark West.
Wichtig ! - Geben Sie bitte im Betreff das Stichwort "Internet-Schernikau" an.
Vielen Dank
Diese Seiten wurden von mir im Juni 2002 erstellt. Soweit der Text nicht von
mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten
Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg
Hier geht es weiter zum kleinen
Rundgang um die Kirche
Ansichten vom Innenraum der Feldsteinkirche in Schernikau
Die historische Öffnung der Turmkugel
nach 50 Jahren am 15. Juli 2002
Die Geschichte des Dorfes Schernikau - die wollte Günter
Pengel schreiben