Die Feldsteinkirche von Uenglingen

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Von Beate Kamlah, Rindtorf im Juli 2008
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Graf Siegfried von Osterburg hatte 1238 die Hälfte des Pfarrdorfes mit einem Rittergut und dem Karolinenhof von St. Ludgerkloster in Hlmstedt zum Lehen.

Ende des 13. Jahrhunderts erschien die Familie vom Bismarck in der Altmark. Das Rittergut gelangte Anfang des 18. Jahrhunders in ihren Besitz. Später gehörte Uenglingen dem Generalleutnant Graf Bismark-Bohlen. Diese Familie hatte über 186 Jahre das Kirchenpatronat des Ortes inne. Als letzte Rittergutsbesitzer mit dem Patronat waren 1909-1945 eine Familie Reckleben verzeichnet.
Schutzheiliger der Dorfkirche ist der heilige Georg. Ende des 12. Jahrhunderts ist sie aus Feldsteinen erbaut worden. Der fast quadratische Chor ist mit einem Backstein-Kreuzgewölbe und 4 Teufelsfratzen aus gebranntem Ton in den busigen Kappen eingewölbt (15. Jahrhundert), wie man es auch in der Stephanuskirche in Tangermünde betrachten kann. Ein nachträglich angefügtes Bahrenhaus (um 1709-1720), mit einer Herrschaftsloge und Fachwerk darüber , ist von außen zugänglich. Betritt man die Kirche, ist im Schiff die schöne alte Barockbemalung zu bewundern, die 1911 retauriert worden ist. Reich mit Akanthusschnitzerei geschmückt, wird der Kanzelkorb von einer auf der Mensa knienden Engelsfigur getragen. Beim Abbruch des alten Altars 1709 fand man in dem Sepulcrum ein Glas mit Reliquien und eine Urkunde. Auf der Nordseite des Turmes legte man eine Gruft für die Familie von Bismark an, in der auch die Großmutter des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck ruht.


An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben. Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.

Kirchenführungen bitte anmelden bei: Herr Klose, Kleine Straße 33 ( ehem. Pfarrhaus)


Diese Seiten wurden von mir im Juli 2008 erstellt. Soweit der Text nicht von mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas Schwieger, Apenburg

Hier geht es weiter zum Rundgang um die Kirche , weitere Innenansichten und Baudetails

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