Die Feldsteinkirche von Winterfeld
Von Paul Meitz, Binde im Oktober 1998
(zur Vergrößerung die Bilder bitte anklicken)
Winterfelder Feldsteinkirche steht auf einer alten Kultstätte/Wandmalerei:Judas als zwölfter Apostes weggelassen ?
Nur elf Heilige schmücken Südwand und Apsisbogen
Winterfeld. Das sehenswerte, in der Jungsteinzeit im heutigen
Pfarrgarten angelegte Großsteingrab liefert den Beweis, das die
Winterfelder Feldsteinkirche
einst auf einer alten Kultstätte errichtet wurde. Aus Querturm, Schiff,
Chor und Apsis bestehend, ist diese zu Beginn des 13. Jahrhunderts
errichtete Kirche noch heute ein imposantes Bauwerk.
* nach neuesten dendrologischen Untersuchungen an Dachstuhlbalken wurde
durch Herrn Ulf Frommhagen/untere Denkmalsbehörde-Salzwedel/ das Jahr
1206 ermittelt. Da man damals das Eichenholz immer frisch verarbeitete,
kann das Jahr 1206 als das Bauabschlußjahr sicher festgestellt werden.
(Anmerkungen v. A.S.)
Aus der Bauzeit erhalten sind die rundbogigen Stufenportale an der
West- und Nordseite sowie die recht hoch stehenden spitzbogigen
Fenster. An der kleinen Priesterpforte im Chor entdeckt mann die alten
romanischen Beschläge in ihren symbolischen Formen, wie zum Beispiel
Schild und Flammenschwert.
Das Satteldach des alten Wehrturmes erhielt dagegen erst im Jahre 1953
seine kleinen, turmartigen Dachreiter. Im Innern der Kirche verbindet
ein kleeblattförmiger Triumphbogen das flachgedeckte Schiff
mit dem kreuzgradgewölbten Chor und gibt den Blick auf die Wandmalerei
im Chor und Apsis frei. Im 15. Jahrhundert entstanden und nach der
Reformation mit einer konservierenden Kalkschicht überdeckt, wurden sie
erst 1936 wieder freigelegt. Erstaunlich gut erscheint ihr
Erhaltungsgrad. Beim näheren Hinsehen stellt sich aber heraus, daß sie
nach der Freilegung stark erneuert wurde. Für Kirchenhistoriker sicher
ein Greul. Doch für den Laien ein ansprechendes Gesamtbild.
Links in der Apsis befindet sich die Gregorsmesse und rechts eine von
musizierenden Engeln umbebene Madonna. In der Halbkugel entdeckt man
das Jüngste Gericht.
Im Chor sind vier sitzende, männliche Figuren abgebildet. Ob es sich
dabei um die viel Evangelisten handelt, ist noch nicht endgültig
geklärt. Elf Heiligenfiguren an der Südwand und im Apsisbogen geben
den Anlaß für Spekulationen. Handelt es sich dabei um die Apostel,
so fehlt der zwölfte. Vielliecht hat man ihn, den Judas, aber auch ganz
bewußt nicht abgebildet. Nach der christlichen Lehre war er der Jünger,
der seinen Herren des schnöden Geldes wegen verriet. Rankenwerk in den
Zwischenräumen und im Chorbogen vervollständigen schließlich das
Gesamtbild der Wandmalerei.
Erst im 18. Jahrhundert entstand der kleine Kanzelaltar, mit den
Bildern Christi und der Evangelisten am Kanzelkorb. Die Hufeisenempore
und die vergitterten Chorlogen sind ebenfalls aus dieser Zeit, während
das Gestühl jüngeren Datums ist.
An dieser Stelle möchte ich alle Besucher dieser Seiten ansprechen, die wie ich in unserer
Kirche ein einzigartiges Architekturdenkmal sehen. Dieses schöne Bauwerk, welches mit einer
enormen Bauleistung durch unsere Vorfahren geschaffen wurde, sollte unbedingt auch den
nachfolgenden Generationen erhalten bleiben.
Viele Feldsteinkirchen der Altmark befinden sich in akuter Baunot. Damit diese Bauwerke eine
Zukunft haben, sollte man sie nicht ausschließlich mit Glauben und Religion in Verbindung
bringen.
Dieses Denkmal steckt voller Geschichte und bereichert so auf besondere Weise unser Dorfleben.
Die Einbeziehung in Geschichtsvorträgen und Führungen, wie es ja schon in den Großstädten
praktiziert wird, würde es noch stärker in das kulturelle Leben aller Bürger rücken lassen.
Kirchenführungen in den Sommermonaten bitte anmelden bei: Heinz und Johanna Nothnagel - im alten Pfarrhaus
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mir stammt, erfolgt der Abdruck mit ausdrücklicher Genehmigung der genannten
Autoren, Vereine und Institutionen. Andreas
Schwieger, Apenburg
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Die Fresken im Chor in 12 Bildern
Der Schicksalstag von Winterfeld 18. Mai 1802
Altmarkzeitung-Autor:Hoffmann
zuständiger Pastor: Andreas Henke, Hinterstr.14 , 38486 Apenburg Telefon:
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